Kannibalismus ist das größte Tabu einer Menschlichen Gesellschaft. An jedem Ort und zu allen Zeiten wurden und werden noch immer die Feinde einer Volksgruppe, werden Agitatoren und Fremde als "Menschfresser" bezeichnet. Kannibalismus bedeutet: Das zersetzen der Kultur. Die Auflösung jeglicher Ordnung. Chaos.

Aber auch, wenn wir uns als Gesellschaft vor nichts mehr fürchten, fanden Kannibalen schon immer Einzug in Fabeln, Sagen und auch der hohen Literatur.

So wird in den Ur-Fassungen des Rotkäppchens dem jungen Mädchen vom Wolf das Blut ihrer eigenen Großmutter zu trinken und deren Fleisch zu speisen gegeben. Bei uns tauscht der Wolf seinen Pelz gegen einen Zweireiher, doch das Dinner ist immer noch ein Festmahl...

Auch gehen wir der Frage nach, wie jemand, der unwissentlich Menschenfleisch gegessen hat, dieses Trauma verarbeitet: Was würde er empfinden? Hass gegenüber dem Mörder, oder Selbsthass? Abscheu? Verzweiflung? Würde er zusammenbrechen oder es gar leugnen?

Und ein Sternekoch, dem der Geschmackssinn geraubt wurde, übt blutige Rache an seinen Peinigern.

Diese und weitere Geschichten stehen auf der Speisekarte der MENSCHENFRESSER !